MANGELERNÄHRUNG VORBEUGEN: EXPERTEN FORDERN MEHR AUFMERKSAMKEIT FÜR DIE NOTWENDIGKEIT EINER ERNÄHRUNGSTHERAPIE BEI HÄMODIALYSEPATIENTEN

Press Release
  • Experten für Nierenerkrankungen des gesamten europäischen Raums beleuchten das Problem und die Auswirkungen von Mangelernährung bei Patienten mit terminalem Nierenversagen (ESKD).

  • Rund 45% aller Patienten weisen Anzeichen von Mangelernährung auf.1

  • In Europa betrifft ESKD etwa 850 von einer Million Menschen.2

  • ESKD stellt die schwerste Form der chronischen Nierenerkrankung dar, mehr als 50% der Patienten sind auf eine Hämodialyse angewiesen.2

  • Eine nicht ausreichende Nährstoffzufuhr, Begleiterkrankungen, dialysebedingter Katabolismus, Entzündungen und andere metabolische Erkrankungen können Gründe für die Mangelernährung dieser Patientengruppe sein. Das Protein Energy Wasting (PEW)- Syndrom ist eine mögliche Folge der mangelnden Nährstoffversorgung.3-5

  • PEW kann zu einem Verlust körperlicher Funktionen und einer verminderten Lebensqualität führen. Es ist zudem mit längeren und häufigeren Krankenhausaufenthalten verbunden. PEW ist ein unabhängiger Indikator für Morbidität und Mortalität.6

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Unterschleißheim [22. Juni 2021] – Führende europäische Experten für Nierenheilkunde haben ein Positionspapier über die Bedeutung einer adäquaten Ernährungstherapie für Hämodialyse (HD)-Patienten erstellt. Es soll noch in diesem Jahr zur Veröffentlichung eingereicht werden. Ziel ist es, medizinisches Fachpersonal über die intradialytische parenterale Ernährung (IDPN) als praktische und ergänzende Form der Ernährungstherapie während der HD-Behandlung zu informieren sowie ein Bewusstsein für die Notwendigkeit der IDPN zu schaffen.

"Bedingt durch die potenziell inflammatorische und mögliche katabole Stoffwechselsituation haben insbesondere Hämodialyse-Patienten ein erhöhtes Risiko für eine Malnutrition. Aus klinischer Sicht ist deshalb ein integrativer Behandlungsansatz dringend erforderlich“, so Dr. med. Christoph C. Haufe, Leitender Arzt des KfH Nierenzentrums Erfurt.

Häufig leiden ESKD-Patienten, die eine Hämodialyse-Behandlung erhalten, auch am PEW-Syndrom: Bei den Betroffenen gehen ernstzunehmende Stoffwechsel- und Ernährungsprobleme mit dem Verlust von Muskel- und Fettspeichern einher.3,4,7 PEW ist bei etwa 45 % der Hämodialyse-Patienten zu beobachten1. PEW wird bei Dialysepatienten mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität sowie einer Beeinträchtigung des allgemeinen Gesundheitszustandes, der Lebensqualität und der psychischen Gesundheit in Verbindung gebracht, zusätzlich sind die Wahrscheinlichkeit und die Dauer von Krankenhausaufenthalten erhöht. 3,5

"Bei der täglichen Arbeit im Nierenzentrum sehen wir, dass die Chancen einer Ernährungstherapie stets aufs Neue geprüft werden sollten - für Hämodialyse-Patienten hat die IDPN dabei einen ganz besonderen Stellenwert. Deshalb unterstützen wir das Vorhaben, nutritive Behandlungsansätze für Patienten mit terminalem Nierenversagen in den Fokus zu rücken“, berichtet Haufe. „Die IDPN hat in klinischen Leitlinien einen festen Platz. Dies findet noch nicht genügend Niederschlag im klinischen Alltag der Zentren. Die nephrologische Fachgemeinschaft sollte Wege finden, diese wertvolle Therapieoption bei ausgewählten Patienten besser zu etablieren.“

Das medizinische Fachpersonal soll der Bedeutung geeigneter praktischer Vorgehensweisen und Empfehlungen mehr Aufmerksamkeit schenken, um IDPN in der klinischen Praxis einzusetzen.8

"Wir begrüßen das Engagement führender Spezialisten im Bereich der Nierenerkrankungen und glauben, dass die Ernährungstherapie für EKSD-Patienten von zentraler Bedeutung für ihr Krankheitsmanagement ist. Stets neue und innovative Lösungen für Patienten und ihre sich verändernden Bedürfnisse zu entwickeln, steht im Fokus unserer Arbeit. Dafür arbeiten wir eng mit Gesundheitsdienstleistern von Kliniken bis zur häuslichen Pflege zusammen. Wir sind bestrebt, Leben zu retten und zu erhalten und setzen uns deshalb für die besonderen Bedürfnisse von Hämodialysepatienten und Nierenerkrankten ein", kommentiert Dr. Pilar Garcia-Lorda, Medical Director, Clinical Nutrition Europe bei Baxter.

Baxter Clinical Nutrition wird ab Juni 2021 eine Reihe von iCAN-Webinaren (International Conference for Advancing Nutrition) zu den Themen Mangelernährung bei HD-Patienten und IDPN durchführen. Die Vorträge im Rahmen dieses Fortbildungsprogramms bieten medizinischen Fachkräften neueste und umfassende Informationen über Ernährungsthemen, insbesondere der parenteralen Ernährung. Weitere Informationen zum Thema IDPN finden Sie unter emeaidpn.baxter.com. iCAN ist eine eingetragene Marke von Baxter International Inc.

 

Über Baxter

Jeden Tag verlassen sich Millionen Patienten und Betreuer auf das führende Portfolio von Baxter, das Produkte für die Intensivpflege, die klinische Ernährung, die Nephrologie, den Krankenhausbedarf und die Chirurgie umfasst. Seit über 85 Jahren sind wir die kritische Schnittstelle zwischen Innovationen, die Leben retten und erhalten, und den Medizinern, die dies möglich machen. Mit Produkten, Technologien und Therapien, die in mehr als 100 Ländern erhältlich sind, bauen die Mitarbeiter von Baxter auf einem reichen Erbe medizinischer Durchbrüche auf und entwickeln die nächste Generation medizinischer Innovationen, die die Welt verändern werden. Um mehr zu erfahren, besuchen Sie uns auf www.baxter.com und folgen Sie uns auf Twitter, LinkedIn und Facebook.

Baxters Engagement in der Ernährungstherapie

Baxter unterstützt Ärzte und medizinisches Fachpersonal bei der Behandlung der unterschiedlichen Nährstoffbedürfnisse von Patienten bereits seit den 1940er Jahren, als das Unternehmen erstmals flüssige Proteine in Form von Aminosäuren einführte. Seitdem hat Baxter die Ernährungstherapie immer weiter vorangetrieben. Mit dem weltweit erstem "Dreikammersystem" für die intravenöse Ernährung leistete Baxter internationale Pionierarbeit: In einem einzigen Behälter werden viele der wesentlichen Bestandteile einer ausgewogenen Ernährung, wie Aminosäuren, Glukose, Lipide und Elektrolyte bereitstellt und so die Zubereitung der parenteralen Ernährung für Patienten vereinfacht.
Heute bietet Baxter eines der breitesten Portfolios für parenterale Ernährung weltweit an. Es umfasst gebrauchsfertige Einzelkomponenten sowie 2- und 3-Kammer-Infusionsbeutel, Vitamine und Spurenelemente. Darüber hinaus unterstützt Baxter seine Kunden mit einem Workflow-Management für Apotheken, Etikettierungslösungen und Compounding-Technologien. Damit bietet Baxter ein breites Spektrum an Produkten und Dienstleistungen, sodass Ärzte eine angemessene und ausgewogene Therapie für ihre individuellen Patienten verordnen können.

Pressekontakt:

Peter Jordan
Communications Manager Baxter Deutschland GmbH
[email protected] |Telefon: +49-179-4903396

Elisabeth Härtelt
FleishmanHillard Germany GmbH
[email protected] | Telefon: +49-69-405702-341

Referenzen 1. Carrero JJ, et al. Global Prevalence of Protein-Energy Wasting in Kidney Disease: A Meta-analysis of Contemporary Observational Studies From the International Society of Renal Nutrition and Metabolism. J Ren Nutr 2018; 28: 380-392. 2. European Renal Association - European Dialysis and Transplant Association Registry. ERA-EDTA Registry Annual Report 2017. Amsterdam UMC, Standort AMC, Department of Medical Informatics, Amsterdam, the Netherlands; 2019 3. Carrero JJ, et al. Etiology of the protein-energy wasting syndrome in chronic kidney disease: a consensus statement from the International Society of Renal Nutrition and Metabolism (ISRNM). J Ren Nutr 2013; 23: 77-90.
4. Sabatino A, et al. Protein-Energieverschwendung und Nahrungsergänzung bei Patienten mit Nierenerkrankung im Endstadium unter Hämodialyse. Klinische Ernährung 2017; 36:663-671 5. Fiaccadori E, et al. ESPEN guideline on clinical nutrition in hospitalized patients with acute or chronic kidney disease. Clin Nutr 2021 Feb 9: S0261-5614(21)00052-2. doi: 10.1016/j.clnu.2021.01.028. Epub ahead of print.
6. Ikizler TA et al. Prevention and treatment of protein energy wasting in chronic kidney disease patients: a consensus statement by the International Society of Renal Nutrition and Metabolism. Kidney International 2013; 84:1096-107
7. Fouque D, et al. A proposed nomenclature and diagnostic criteria for protein-energy wasting in acute and chronic kidney disease. Kidney International 2008;73:391-8.
8. Sabatino A, et al. Dietary Protein and Nutrition Supplements in Conventional Hemodialysis. Sem Dialysis 2018; 31:583-591